Entscheidungsfreudig und schnell - aber nicht hektisch, kompetent und zuvorkommend - dabei nicht anbiedernd: Christian Schmittat lebt seinen Beruf im MC Mode-Centrum und ist dabei ein überzeugter Familienmensch. Lest selbst!
Christian Schmittat – ein Motor im MC Mode-Centrum
Entscheidungsfreudig und schnell – aber nicht hektisch, kompetent und zuvorkommend – dabei nicht anbiedernd: Christian Schmittat lebt seinen Beruf im MC Mode-Centrum und ist dabei ein überzeugter Familienmensch. Um zu verstehen, warum das für den Geschäftsführer keinen Widerspruch darstellt, lohnt es sich, den Familienvater etwas mehr kennenzulernen.
„Ich bin Ur-Möllner“

Mit der Geburt 1979 beginnt die Geschichte des „Ur-Möllners“, wie Christian Schmittat selbst über sich sagt. Nur rund ein halbes Jahr seines Lebens hat er mal – arbeitsbedingt – nicht in Mölln gewohnt. Damals war er Mitte 20 und ihm war klar, dass er später in Mölln ein Haus bauen will. „Meine Eltern sagten, ich könne doch das Geld für Miete sparen und in deren Einliegerwohnung leben. Dann könnte ich mir den Traum vom Haus schneller erfüllen.“ Das hat er umgesetzt. Auf einem Gelände, das er seit seiner Kindheit kannte, wo er mit Freunden mit dem Fahrrad zum Baden fuhr, wo später auch mal gefeiert wurde. „Ich habe damals schon gedacht: es ist ideal hier. Wenn ich später mal eine Familie habe, ist alles vorhanden: Kindergarten, Schule und die Nähe zum See.“
„Ich habe hier alles, was man zum Leben braucht“
Die Eltern, die seit den 1970er Jahren in Mölln leben, unterstützten und vermittelten Kontakte. So konnte der junge Christian Schmittat bereits 2005 mit der Verwirklichung vom Traum eines eigenen Hauses in Mölln beginnen.
Bei einem „Ur-Möllner“ ist es wenig überraschend, dass auch die Berufsausbildung in der Eulenspiegelstadt gemacht wurde; im damaligen Haus Sport-Karstadt. Nach Ausbildungsende eröffnete Karstadt sein neues Sporthaus in der Hamburger Mönckebergstraße. Das war das Richtige für den leidenschaftlichen Berater und Verkäufer. Mit 20 Jahren pendelte er täglich von Mölln in die Hamburger City. Bis der Zivildienst im Möllner Augustinum begann. Aber auch während dieser Zeit jobbte Schmittat sonnabends bei Karstadt in Hamburg.
Ich bin das Nesthäkchen
Um überhaupt einmal etwas anderes zu machen, sammelte Schmittat für einige Monate Erfahrungen im Außendienst. Bis die Familie mit dem Baumarkt in Lauenburg ihn wieder einholte. „Mein Vater machte sich langsam Gedanken über seinen Ruhestand und wollte den Familienbetrieb an die nächste Generation übergeben. Mein älterer Bruder war schon in dem Baumarkt beschäftigt und da war Platz für uns beide.“ Da es danach aussah, dass die Tätigkeit in Lauenburg für viele Jahre und Jahrzehnte die berufliche Zukunft sein würde, suchte sich Christian Schmittat dort auch eine Bleibe und zog aus Mölln weg. Fast zehn Jahre lenkte er die Geschicke im Baumarkt mit. Statt des Ruhestands war der Vater mittlerweile Mit-Inhaber einer Immobilienfirma, die sich unter anderem der Häuser des ehemaligen Kaufhauses Mohr in Trittau und Ratzeburg angenommen hatte. „Beste Lage und so etwas fremdvermieten? Es sollte etwas werden, was auch für die Orte attraktiv ist, daher haben wir die Marktdaten analysiert und das hat ergeben, dass an diesen Standorten Potenzial für ein reines Textilgeschäft ist. Der Name ´MC Mode-Centrum´ ist zwischen Tür und Angel entstanden, der Schriftzug wurde auf einem Bierdeckel skizziert“, erinnert sich Schmittat. Das passierte 2006. Statt, wie ursprünglich geplant, im Ruhestand angeln zu gehen, kümmerte sich Schmittat Senior nun also um die zwei Häuser „MC Mode-Centrum“. 2011 kam Christian in das Unternehmen.
2014 kam das Haus in Mölln dazu.
„Die Gesellschafter haben intensiv überlegt, ob das Konzept auch in Mölln aufgehen kann. Meine Überzeugung war: wir müssen das machen. Das frühere Karstadt war mein Lehrbetrieb und aus dem mittlerweile unansehnlichen Haus wieder etwas Schönes zu machen und der Stadt etwas mehr Glanz zu geben, war meine Überzeugung“, sagt der Geschäftsführer. Und fügt hinzu: „Ich glaube, wir haben uns jetzt auch in Mölln etabliert. Mölln hat eine vitale und aktive Innenstadt, aber es fehlte ein Zugpferd, sodass man, wie früher, hier gern Bummeln gehen mag.“
Christian Schmittat erinnert sich auch, dass es durchaus Bedenken im Einzelhandel gab, als bekannt wurde, dass MC Mode-Centrum das große Haus in der Hauptstraße übernehmen wird. „Ich bin von Anfang an mit allen ins Gespräch gegangen. Wir haben bewusst auf einige Marken verzichtet, die für uns auch gut gewesen wären, um unsere Nachbarn damit nicht zu ärgern. Wir wollten von Anfang an hier nie Platzhirsch sein. Unser Thema ist: Das Sortiment und die Stadt Mölln mit unseren Angeboten zu ergänzen. Ich glaube ganz fest daran, dass neben dem Online-Handel die Menschen den Service vor Ort haben möchten und das Bummel-Erlebnis schätzen, bei dem man auch Menschen treffen kann.“ Dabei ist ihm auch die Verantwortung für die Mitarbeiter in den Häusern immer bewusst: „Es ist eine soziale Verantwortung für 70 Menschen, die bei uns arbeiten. Das sind 70 Familien, die daran hängen und alle möchten am Monatsende eine Entlohnung für das, was sie geleistet haben, erhalten.“
Umweltschutz und Klimawandel
Natürlich weiß Christian Schmittat um die Bedeutung des Online-Handels, verfolgt aber auch aufmerksam die Diskussionen zu Umweltschutz und Klimawandel. „Wenn diese vielen Sprinter durch die Stadt fahren, um Bestellungen auszuliefern oder Retouren einzusammeln, dann hat das mit Umweltschutz nicht viel zu tun“, meint er. Soweit es geht, ist die Beleuchtung bei MC Mode-Centrum auf LED umgestellt; „wir arbeiten stromsparend“, sagt der Geschäftsführer. Über den Verband wird darauf geachtet, dass Lieferanten sozial gerechte Löhne und Gehälter zahlen. Im Unternehmen hat Schmittat eine Umfrage zu den Plastiktüten durchgeführt und alle waren schließlich dafür, eine Schutzgebühr einzuführen. Seitdem ist der Verbrauch von Plastiktüten bereits um vier Fünftel zurückgegangen. Mittelfristig soll auf Papiertüten und Stofftaschen umgestellt werden. „Ich mache mir ja selbst auch Gedanken um die Zukunft meiner Kinder“, sagt der Familienvater.
Ich habe kein Hobby; es ist ständig Leben da
Geschäftsführer mit insgesamt vier Standorten und gleichzeitig Familienmensch mit Frau und zwei Kindern: Wie bekommt Christian Schmittat das zusammen?
„Meine Frau hat Verständnis dafür, wenn ich mal nicht dabei sein kann, um die Kinder ins Bett zu bringen. Aber es gibt auch Tage, an denen ich im Büro Dinge schnell erledigen kann, um dann am Nachmittag Zeit mit der Familie zu verbringen. Das geht auch deswegen, weil wir gute Leute in Schlüsselpositionen haben, auf die man sich verlassen kann. Gefühlt sind die Kinder immer dabei. Wir unternehmen sehr viel und treffen uns mit der Familie und mit Freunden und natürlich auch bei uns zuhause. Der Fernseher läuft abends vielleicht mal eine Stunde in der Woche.“ – Aber auch nur, wenn der Rasen keine Beschäftigung hergibt, denn das Mähen und Vertikutieren machen ihm Freude.
Klassik, Heavy Metal und eine Extra-Playlist
Wenn es daheim nach dem eigenen Musikgeschmack geht, darf es mit Heavy Metal gern etwas robust sein, im Auto dagegen werden klassische Töne bevorzugt. Aber auch bei der Musikauswahl denkt Christian Schmittat an seine Gäste und Freunde. „Ich habe einen sehr guten Freund, der gern Musik aus den 70ern hört. Für ihn habe ich bei seinen Besuchen eine Extra-Playlist vorbereitet.“
Heiratsantrag nach vier Monaten
Kennengelernt haben sich Christian Schmittat und seine Frau im Baumarkt. Er als Verkäufer, sie kam als Kundin. „Sie kam immer häufiger zum Einkaufen und eines Tages kam ich zu einem Kunden in dessen Büro, um dort etwas auszumessen. Da sah ich sie wieder, weil sie dort angestellt war.“ In einem sozialen Netzwerk entdeckte er sie erneut und fragte: „Sind wir nicht in eine Klasse gegangen, wollen wir Schwimmen gehen?“. In der Erinnerung hat es eine „halbe Ewigkeit“ gedauert, bis sie bereit war, sich auf einen Kaffee zu verabreden. „Vier Monate nach dem ersten Kaffeetrinken habe ich ihr einen Heiratsantrag gemacht und heute sage ich: ´ich hätte es nicht besser treffen können“.
Als Verwirklichung seiner „Harmoniebedürftigkeit“ bezeichnet der Ehemann und Vater das häusliche Zusammenleben. Dieses harmonische Miteinander möchte er auch in der Firma leben. „Wenn etwas nicht stimmt, muss man darüber reden und es danach auch gleich wieder gut sein lassen. Ich bin überhaupt nicht nachtragend. Wir wollen doch letztlich alle mit Spaß und Freude über die Runden kommen.“
Ein Traum: Familienurlaub in der Karibik
Christian Schmittat ist bodenständig, angekommen in Beruf und Privatleben, erfolgreich und besonnen. Einen Traum gibt es, und auf die Frage danach beginnt er die umgehende Antwort mit den Worten „Mit meiner Frau und den Kindern…“ Es ist der Traum von einem gemeinsamen Urlaub in der Karibik. Er selbst war 14 Jahre alt, als er mit seinen Eltern dort Urlaub machte und kommt bei der Vorstellung ins Schwärmen, mit seiner Frau und seinen Kindern das Klima dort zu genießen und im Meer Spaß zu haben.
Lasst es uns heute tun!
Mit dem Älterwerden hat der agile Familienmensch keine Probleme: „Kinder und die Arbeit mit Mode halten einen jung“, lacht Schmittat und wird auch gleich wieder ernst. „Leben und Sterben gehören zusammen, das Älterwerden eben auch. Wir haben alle eine begrenzte Zeit; wir sollten das Hier und Jetzt nutzen. Was man jetzt hat, soll man genießen. Wenn ich im Bekanntenkreis mal höre, was einige für die nächsten Jahre planen und vorhaben, sage ich: ´hey, lasst es uns heute tun!“
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Text und Fotos: Thomas Biller