Ich bin Sonnenuntergangssammlerin

Sonnenuntergänge sind was Feines. Aber es gibt einen Platz in Mölln, da sind sie noch feiner. Hier erzähle ich euch, was ich tue, wenn sich da wieder so ein Schätzchen anbahnt.

Sonnenuntergänge sind was Feines. Aber es gibt einen Platz in Mölln, da sind sie noch feiner. Wenn ich also merke, dass sich da wieder so ein Schätzchen anbahnt, schnappe ich meine Sachen und spaziere zum Bootsanleger. Mit Glück ergattere ich sogar einen der beiden Strandkörbe und schon kann‘ s losgehen- die herrliche Warterei auf den Sonnenuntergang!

Dazu ein kühles Getränk und ein spekulatives Geplauder unter Mitwartenden (“Geht sie mit oder ohne Wolke unter? Wird der Himmel rosa, orange oder bleibt er blau? Nimmt der See die Farbe des Himmels an?) und der Abend ist mein Freund.

Kennt ihr das Kinderbuch „Frederick“ von Leo Lionni? Frederick ist eine kleine Feldmaus, die – anstatt Vorräte für den Winter zu sammeln – Farben, Sonnenstrahlen und Wörter sammelt. Und als im Winter alle Vorräte aufgebraucht sind und die Mäuse hungernd und frierend im Bau sitzen, packt Frederick seine gesammelten Farben, Sonnenstrahlen und Wörter in Form von wundervollen, wärmenden Geschichten aus.

Und genau so geht es mir mit den Sonnenuntergängen.