Lieblingsstücke aus dem Möllner Museum – Kinderspielzeug

Unter dem Titel "Lieblingsstücke aus dem Möllner Museum" präsentieren wir Euch einige unserer Schätze - angefangen mit alten Großspielzeugen für Kinder. Lest selbst!

Liebe Leserinnen und Leser,

vielleicht wart Ihr bereits einmal zu Besuch in den Möllner Museen und habt ein paar Eindrücke sammeln können. Allein im Historischen Rathaus erstreckt sich die Ausstellungsfläche über drei Etagen und präsentiert einige Relikte vergangener Zeiten. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs und so verbergen sich in den Tiefen unseres Archivs einige weitere Schätze.

Zugegeben zu einem Museumsbesuch können wir Euch derzeit nicht locken, da auch unsere Türen weiterhin geschlossen bleiben. Finden wir schade, ist aber auch kein Problem – wir finden ja doch immer einen neuen kreativen Weg Euch dennoch einige Einblicke zu gewähren. Deshalb wollen wir Euch nun unsere neueste Aktion „Lieblingsstücke aus dem Möllner Museum“ präsentieren.

In dieser neuen Rubrik gräbt sich unser Museumsleiter höchst selbst durch die verborgenen Schätze und pickt sich ein paar von Ihnen heraus. In diesem Blogbeitrag findet Ihr einige Informationen und Fotos zu seinen ersten vier Lieblingsstücken, die sich thematisch mit vergangenen Großspielzeugen für Kinder befassen.

Das ist aber noch nicht alles, solltet Ihr mal auf einen Spaziergang durch Mölln sein, lasst dabei den Kirchberg nicht außer Acht und werft doch mal einen Blick ins Museumsfenster. Es wird gemunkelt dort kann man die Lieblingsstücke entdecken.

Wir wünschen Euch jedenfalls viel Spaß bei den folgenden Ausführungen, vielleicht schwelgt der ein oder andere von Euch ja sogar in Erinnerung und durfte eines der unten aufgeführten Stücke selbst einmal sein Eigen nennen.

1. Ein Tretauto der Marke „Ferbedo“ um 1955

Mit diesem roten Flitzer war man Mitte der 50er Jahre sicherlich der Star in jeder Siedlung und auf jedem Kinderspielplatz!

Die Nürnberger Spielwarenfirma FERBEDO kopierte mit diesem Einsitzer die Form der großen Formel-1-Rennwagen, die seit 1950 wieder bei internationalen Rennen gegeneinander antraten.

Die Marke Ferrari, 1948 erstmals gestartet, wurde mit ihren rot lackierten Wagen schnell zum Favoriten der neuen Formel-1-Klasse. Angedeutete Speichenräder, die Auspuffanlage und ein kleiner Windschutz machen auch dieses Kinderfahrzeug zu einem schnittigen Traumauto.

Später gab es auch Alltagsautos wie Ford oder Mercedes als „pedal cars“ für Kinder. Erst 1962 entstand mit dem schneller zu fahrenden „Kettcar“ eine mächtige Konkurrenz.

2. Puppenwagen von „Axen“ um 1950

Die gediegene Verarbeitung des Wagens aus lackiertem Peddigrohr und die weiche Federung lassen eine Frage offen: handelt es sich um einen kleinen echten Kinderwagen oder ist es ein sehr hochwertiger Puppenwagen?

Vielleicht gibt die Höhe des verchromten Griffgestells die Antwort; sie passt wohl eher zu einer jungen Puppenmutter!

Ein kleines ovales Schild verrät, dass dieser Wagen einst in Kiel bei der Firma „Kinderwagen Axen“ gekauft worden ist.

3. Ruderrenner „Modell 2587“ um 1955

Der Ruderrenner war ein Kinderfahrzeug aus der Produktion der bekannten Firma Margarethe Steiff aus Giengen.

Erstmals um 1935 auf den Markt gebracht, sollte dieses Spielzeug den kindlichen Bewegungsdrang fördern. Gegenüber dem Fahrradfahren wurde betont „dass die ausgeführten Bewegungen mit dem Ruderrenner“ vielseitiger seien.

Gegenüber den in der gleichen Zeit aufkommenden bunt lackierten Tretautos aus Stahlblech hatten diese Fahrzeuge eine zunehmend schlechte Marktposition.

Mit der Markteinführung des „Kettcar“ der Firma Kettler ab 1962 entstand, wie bereits zuvor erwähnt, eine übermächtige Konkurrenz für beide Arten von Kinderfahrzeugen, die rasch an Attraktivität verloren.

4. Kinderroller aus Holz Modell „ABC Stepke“ um 1965

Dieser kleine Roller wurde aus einfachen Holzbrettchen gefertigt. Die doppelten Hinterräder erleichterten die Balance und verhinderten ein Umstürzen.

Hergestellt bei der Firma VERO, Olbernhau / Erzgebirge.

Von Steiff gab es einen sehr ähnlich aussehenden, größeren Holzroller mit zwei Rädern („Rollux“ 7890).