Der Kurpark-Spektakel-Zwiebelkuchen oder: Heulen nach Rezept

Der Winter eignet sich ja -wie immer- hervorragend, Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren zu lassen. Meistens kristallisiert sich dann bei mir auch ein persönliches Highlight heraus, an das ich immer wieder gern zurück denke. So hatte ich im Sommer das Vergnügen,  im Rahmen des Kurpark Spektakels  die Künstlerverpflegung zu übernehmen. Noch nie gemacht aber man lernt ja nie aus!

Das Kurpark-Spektakel mit seinen Clowns, Pantomimen, Akrobaten, Jongleuren zählt sowieso seit jeher zu meinen Lieblingsveranstaltungen. Am Besten, man ergattert einen Liegestuhl mitten auf der Wiese und lässt sich von den vielen großen und kleinen Kunst-stücken, die dort im Laufe des Nachmittags an einem vorüberziehen verzaubern oder man geht gezielt nach Plan vor und sucht sich seine Lieblings-Künstler an den jeweiligen Hot Spots aus. Herrlich!

Nicht so in diesem Jahr. Die Künstler zogen zwar auch an mir vorüber aber dann immer, um sich ein Getränk, ein Süppchen, ein Spießchen, ein Käffchen, ein Finger-Food-chen in meinem Verpflegungs-Pavillon am Rande des Kurparks abzuholen.

Aber bis es soweit war, rauchte erstmal der Kopf.

Alles fing mit einer Pinwand bei Pinterest an, auf der ich alle Rezepte pinnte, von denen ich glaubte. sie könnten für mein Catering passen. Puh, gar nicht mal so leicht, die richtige Auswahl zu treffen. Was braucht denn ein Künstler, der den ganzen Tag über durch den Kurpark turnt, jongliert, zaubert, singt, komikt oder pantomimt?

Was gesundes, Vitamine was zum Naschen….aaah- Milchschnitte, Nimm2 ? Wohl kaum.

Fleisch? Vegetarisch? Vegan? Am Besten von jedem etwas. Und am Besten, wenn es zwischen zwei Auftritten mal schnell in den Mund gesteckt werden kann. Nach vielen Hin-und Her-Denkereien hatte ich dann endlich meinen Speiseplan zusammen:

Salat im Glas, Zwiebelkuchen, Blätterteig-Tomaten Quadrate, Feta-Melonen Sticks, Tortellini Spießchen mit Pesto, Laugen-Minis, orientalische Hackbällchen mit Minzjoghurt, Kichererbsen Suppe, Kokosmilchreis mit Fruchtpüree und und und.

Beim Extrem-viel-Zwiebel-schneiden dann die Großkrise- was habe ich geweint, geheult, geflucht. Sämtliche Life-Hacks „wie man beim Zwiebelschneiden nicht weinen muß“ wurden nacheinander getestet bis ich ( leider viel zu spät) auf den Trick mit dem Mund voll Wasser stieß und siehe da: es funktioniert!

Nach 1 1/2 Tagen schneiden, rühren, kochen, backen war dann tatsächlich alles fertig zum Umzug in den Kurpark und mir begegneten die Künstler mit freudiger Überraschung.

Und was soll ich sagen:
Mein Buffet ist ziemlich gut angekommen. Das größte Lob für einen Künstler ist der Applaus des Publikums. Und das größte Lob für eine Künstler-Verpflegerin ist der Applaus der Künstler. So geschehen am Ende des Kurparkspektakels. Vielen Dank liebe Künstler, es war ein schönes Wochenende mit Euch!

Und wer auch mal so richtig schön heulen möchte- hier das Rezept für den leckeren Zwiebelkuchen:

Für den Quark-Öl-Teig
250gr Magerquark
10 Eßlöffel Olivenöl
400 gr Mehl
2 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel Salz
Butter zum Einfetten

Für den Belag
1 kg rote Zwiebeln
4 Eier
200 gr saure Sahne
100 ml Milch
1 Prise Muskatnuss
Pfeffer
glatte Petersilie
1 tiefes Backblech

Backofen auf 200 Grad vorheizen, tiefes Backblech mit Butter einfetten ( oder mit Backpapier auslegen).
Für den Teig alle Zutaten mit den Knethaken zu einem glatten Teig kneten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und ausrollen. Backblech mit Teig auslegen.

Für den Belag Zwiebeln schälen, halbieren und in Halbmonde schneiden. Eier mit Milch und saurer Sahne verquirlen. Speck und Zwiebeln untermengen, mit Pfeffer und Muskatnuss abschmecken

Füllung auf dem Teig verteilen. Im Ofen 30-35 Minuten backen. Gehackte Petersilie über den fertigen Zwiebelkuchen streuen.

Die Tränen dürften mittlerweile getrocknet sein….Guten Appetit!

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