Jedes Jahr suchen wir auf´s neue einen Weihnachtsbaum und jedes Mal treibt es uns an den rand der Verzweiflung. Lest selbst, warum das so ist.
Okay, okay.. wir haben offiziell Sommer und das Wetter draußen lässt nicht einmal ansatzweise Schnee erahnen. Aaaaaber in genau sechs Monaten ist Weihnachten und das ist für uns Anlass genug schon einmal auf die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum zu gehen!
An allen vier Adventswochenenden veranstalten wir jährlich den Weihnachtsmarkt vor und im historischen Rathaus. Besonderer Blickfang hierbei ist natürlich der von einem Lichtermeer geflutete Weihnachtsbaum, unter dem sich gemütlich die ein oder andere Tasse Glühwein oder ein Kakao genießen lässt.
Was allerdings kaum einer weiß – der Weihnachtsbaum treibt uns jedes Jahr auf´s Neue an den Rand der Verzweiflung. Zunächst scheint immer alles ganz entspannt und dann *zack* kommt´s doch anders wie erhofft. Wir durchlaufen dabei verschiedene Phasen, die ich Euch gern erläutern möchte:
Phase 1 – Die Post-Weihnachtsmarktzeit
In der Post-Weihnachtsmarktzeit haben wir uns gerade erst alle vier Adventswochenenden um die Ohren geschlagen und sind platt. Aber eines wissen wir schon jetzt: das Thema Weihnachtsbaum wird im nächsten Jahr zeitiger angegangen, um uns eine Menge Stress zu ersparen!
Phase 2 – Ach, Weihnachten ist ja noch lange hin
Diese Phase umfasst den ganz normale Arbeitsalltag bei uns. Zwischen der Planung für alle möglichen Veranstaltungen, wie z.B. dem Kurpark Spektakel, der Cocktail-Night oder dem Altstadtfest leben wir in dem gefährlichen Glauben, dass Weihnachten ja noch lange nicht in Sicht ist und uns genug Zeit bleibt. In dieser Phase scheint all der vergangene Weihnachtsbaum-Stress nicht mehr existent zu sein.
Phase 3 – Ich hab da einen Baum gesehen
In Phase 3 ist dann irgendjemand von uns zufällig an einem schönen Baum vorbeigefahren und hatte dann tatsächlich den Gedanken, dass der ja etwas für den Weihnachtsmarkt wäre. In dieser Phase agieren wir dann zunächst oftmals als verdeckte Ermittler. Jeder von uns ist mal, wie durch Zufall, genau in der Gegend auf einem Spaziergang unterwegs und wirft dem Baum den ein oder anderen verstohlenen Blick zu.
Phase 4 – Wir gehen in die Offensive
Nachdem wir uns einig sind, dass der Baum eventuell der Richtige sein könnte, treten wir an die/den Besitzer*in heran und fragen einfach mal ganz freundlich nach, ob wir das Bäumchen haben dürfen. Oftmals steht das Glück in dieser Phase noch auf unserer Seite und der Baum sollte aus irgendwelchen Gründen sowieso längst gefällt werden. Da kommen wir also gerade recht.
Phase 5 – Die Weihnachstbaum-Task-Force
Unsere Truppe besteht aus sechs Persönchen, die alle erst mal ihren Senf dazugeben wollen, daher wird in der 5. Phase der Rest der Task-Force über unseren vermeintlichen Weihnachtsbaum in Kenntnis gesetzt. Dann geht im Grunde genommen noch einmal die 3. Phase von Neuem los und der Baum wird noch einmal ganz zufällig von den Kollegen beäugt. Hierbei wird vor allem die Höhe geschätzt und ein Urteil darüber abgegeben, ob der Baum festgezurrt auf einen Schlepper passt und die Strecke problemlos zurückgelegt werden kann. Unsere Task-Force ist da immer sehr optimistisch, passt schon alles irgendwie mit dem Transport.
Phase 6 – Der offizielle Teil
Dieser Teil mag unspektakulär erscheinen, da er von der Beantragung diverser Genehmigungen gezeichnet ist. Aber diese Genehmigungen muss man auch erst mal bekommen. Wir zittern hier jedes Mal und wissen meist bis kurz vorher gar nicht, ob die Baumaktion nun so stattfinden kann, wie wir das gerne hätten. Mag aber wohl hauptsächlich auch daran liegen, dass wir nicht immer so ganz rechtzeitig dran sind. *hust*
Phase 7 – Die heiße Phase
Wenn der Tag x dann gekommen ist, geht der Stress erst richtig los. Klappt alles beim Fällen des Baumes? Kriegen wir den Baum zusammengeschnürt auf den Schlepper? Verläuft die Fahrt problemlos? Es sind die immer gleichen Sorgen und eigentlich wissen wir schon vorher, dass es gar nicht zu 100% reibungslos ablaufen kann. Einmal hatten wir einen Baum mit zwei geteiltem Stamm, dessen Spitze dann beim Verladen einen Knacks bekommen hat. Ein anderes Mal war der Baum höher als geschätzt, sodass schnell eine neue Genehmigung her musste und ganz oft darf der Baum erst bei Nacht mit Polizeieskorte transportiert werden.
Phase 8 – Er steht
Sobald der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz angekommen ist, ist alles Weitere quasi Pipifax oder zumindest relativ unproblematisch. Die Männer von der Forst stellen das Ding auf, mit einem Hubsteiger werden die unzähligen Lichter angebracht und am Freitag des 1. Adventswochenende wird der Baum in feierlicher Zeremonie vom Bürgermeister beleuchtet. Fortan kann der Baum bis ins nächste Jahr hinein bestaunt werden und von der aufregenden Prozedur hat von den Besucher*innen auch in diesem Jahr wieder niemand etwas mitbekommen.
Tja und wir haben nach Durchlaufen all dieser Phasen dann erst mal genug von Weihnachtsbäumen, bis sich die Prozedur auf´s Neue wiederholt. Und genau an diesem Punkt sind wir gerade wieder und suchen daher einen tollen Baum für dieses Jahr.
Daher hier unser Aufruf: Wir suchen einen Weihnachtsbaum, dieser sollte ca. 14 bis 18 Meter hoch sein und auf etwa drei Meter Höhe einen Durchmesser (von Astspitze zu Astspitze) von fünf Metern besitzen. Baum-Angebote senden Spender gerne mit Foto per Email an info@moelln-tourismus.de oder melden diesen telefonisch an die Tourist-Information unter 04542-8568890. Sollte der angebotene Baum Potenzial haben, kümmert wir uns um alles Weitere.
Und so bleibt abzuwarten, wie sehr uns die Weihnachtssuche in diesem Jahr fordert. Aber wenn wir mal ehrlich sind, ist das der ganz normale Wahnsinn hier bei uns auf der Arbeit und gehört einfach irgendwie mit dazu…